Wer kennt diesen Satz nicht: „Bitte schicken Sie mir Ihre Schul- und Abschlusszeugnisse zu“. Ich bin der Meinung Schulnoten haben nichts mit der Arbeitsleistung zu tun.
Wie ich in meinem ersten Blogpost geschrieben habe, war ich in der Vergangenheit nie der beste Schüler. Aber das lag nicht daran, das ich nicht das nötige Gehirnschmalz hatte. Mir war es einfach egal, ob ich am nächsten Tag eine Prüfung hatte und habe mich nicht darauf vorbereitet. Meine Einstellung hat sich im Laufe der letzten Jahre um 180 Grad gedreht. Ich könnte es mir auch nicht mehr vorstellen unvorbereitet zu einer Prüfung zu gehen. Das heißt jetzt nicht, dass ich dann bis spät in die Nacht lerne. NEIN, aber ich lese mir die Unterlagen öfters durch und versuche sie zu verstehen.
Jedoch ist das nicht bei allen Menschen so und deshalb fallen oft die Noten im Studium auch nicht berauschend aus. Nicht jeder Typ-Mensch ist für die Schule oder Studium geschaffen. Von 8 Uhr bis 17 Uhr oder länger in Vorlesungen zu sitzen und zu zuhören. Projektarbeiten, Präsentationen etc.
Aber warum sollte man, nur weil man für etwas nicht geschaffen ist, nicht im Arbeitsleben erfolgreich sein? Ich bin schon lange der Meinung, dass schlechte Noten nichts mit der Arbeitsperformance zu tun haben. Wenn man überlegt wie viele Schulabbrecher sehr erfolgreich geworden sind.
Mich hat es positiv überrascht als ich den Artikel der Huffington Post gelesen habe, wo verkündet wurde das Ernst & Young, eine der führenden Wirtschaftsprüfungsgesellschaften mit über 200.000 Mitarbeitern weltweit, verkündet hat die Aufnahmekriterie „Degree Grade 2:1“ (Abschluss Klassifizierung – Personen die mit upper second oder besser die Uni abgeschlossen haben) zu kübeln. EY hat eine Umfrage durchgeführt und keinen Beweis gefunden, das der Erfolg während der Schulzeit zu Erfolg im Berufsleben führt. Somit haben jetzt auch Bewerber mit „normalen“ Noten aussichten auf einen Job.
Erst vor kurzem hat mir eine Headhunterin geschrieben: „Sollten Sie Interesse an der Stelle haben, lassen Sie mir Ihre Schulzeugnisse zu kommen.“ Ähm – bitte was? 6 Jahre Berufserfahrungen bei 3 unterschiedlichen Firmen? Wäre da nicht ein Arbeitszeugnis aussagekräftiger?
Meiner Meinung nach, sollten Unternehmen bei einem persönlichen Gesprächen oder Assessment Centern ein eigenes Bild vom Bewerber machen. Durch lösen von praktisches Fallaufgaben bekommt man schneller einen Überblick wie sein Gegenüber arbeitet. (Hands-on-Mentalität, Lösen von Aufgaben etc.) Meinetwegen quält uns auch mit Brainteaser wie:
„Wie viele Fenster gibt es in Frankfurt?“
„Wie schwer ist Manhattan?“ oder
„Wie viele Telefone gibt es in Russland?“
Info: Hier geht es nicht um die perfekte Lösung (die gibt es auch nicht), sondern wie ihr an ein Thema herangeht und versucht es zu lösen.
Für mich ist die Leidenschaft der Schlüssel zum Erfolg – my favorite quote from Steve Jobs:
“People say you have to have a lot of passion for what you’re doing and it’s totally true. And the reason is because it’s so hard that if you don’t, any rational person would give up. It’s really hard. And you have to do it over a sustained period of time. So if you don’t love it, if you’re not having fun doing it, you don’t really love it, you’re going to give up. And that’s what happens to most people, actually. If you really look at the ones that ended up, you know, being “successful” in the eyes of society and the ones that didn’t, oftentimes, it’s the ones [who] were successful loved what they did so they could persevere, you know, when it got really tough. And the ones that didn’t love it quit because they’re sane, right? Who would want to put up with this stuff if you don’t love it?
So it’s a lot of hard work and it’s a lot of worrying constantly and if you don’t love it, you’re going to fail. So you’ve got to love it and you’ve got to have passion and I think that’s the high-order bit.“
—Steve Jobs, 2007
(at the D5: All Things Digital conference on stage with Bill Gates)
Die ganze Rede könnt ihr euch hier anhören: https://www.youtube.com/watch?v=PznJqxon4zE!
Mein Fazit: GUTE NOTEN bedeuten nicht automatisch ERFOLG und sollten auch nicht zwingend ein Aufnahmekriterium für den zukünfitgen Job sein. Ihr solltet jedoch einen Mindestanspruch an euch selbst haben und Leidenschaft dafür entwickeln was ihr tut.
#goforalpha – Philipp