BE THE LOVE GENERATION – OR NOT?

Nicht nur beruflich, sondern auch privat erfülle ich irgendwie die klassischen Eigenschaften der „neuen Generation“. Was mich in letzter Zeit zum Nachdenken gebracht hat…

Vor knapp zwei Wochen habe ich meine Mama nach der Arbeit besucht. Wir haben uns ein Bier aufgemacht und einfach über Gott und die Welt gesprochen. Die Hauptthemen waren klassisch: Job, Liebe und Zukunft.

Dabei machte meine Mama eine interessante Aussage in Punkto Liebe: „Vielleicht gibt es keine ewige Liebe/Beziehung in der heutigen Gesellschaft, sondern es ist wie im Arbeitsleben: so wie man seinen Job alle 2-3 Jahre wechselt, gibt es nur noch Lebensabschnittspartner“. Ihr müsst wissen, meine Eltern sind seit über 30 Jahren verheiratet und das aus ihrem Mund zu hören war einfach „wow“.

Ich habe ziemlich lange überlegt, ob ich über dieses Thema schreiben soll. Einerseits beschäftigt es mich seit diesem Abend, aber andererseits vielleicht doch ein bisschen ein „Girlythema?!“. Als ich einer Freundin davon erzählt habe, sagte sie sofort, dass sie dieses Thema aus Sicht eines Mannes extrem interessieren würde. Da das „männliche“ Geschlecht sonst nicht gerne über Gefühle spricht.

ACHTUNG: Anbei findet ihr Gedanken von mir, wie ICH über dieses Thema denke. Heißt nicht, dass wir Jungs alle gleich ticken.


Starten wir mit meiner Beziehungsübersicht. Wenn ich das Wörtchen „Beziehung“ mit „Arbeitsverhältnis“ austauschen würde, würde es sich eigentlich ganz klassisch nach einem Lebenslauf der Generation Y anhören.

 

IN EINER BEZIEHUNG …

Jänner 2005 – Oktober 2007

 August 2009 – Juli 2011

November 2013 – Juli 2015

Jänner 2017 – August 2017

 

FREUNDESKREIS – BIN ICH EINE AUSNAHME?

Ein Blick in meinen Freundeskreis zeigt eigentlich ein ähnliches Bild (was für ein Glück). Ich schätze vielleicht 50% meiner Freunde und Freundinnen sind in einer Beziehung. Erst knapp 10% verheiratet und davon haben eventuell 5% Kinder. Jedoch konnte ich einen Unterschied bemerken bei denjenigen, die nur 2-3 Jahre älter sind. Hier sind die Meisten schon viele Jahre mit Ihrem Partner zusammen und einige haben schon eine Familie gegründet. Ein möglicher Grund könnte sein, dass ich mit meinem Jahrgang knapp 1990, eine Art Schnittstelle zum digitalen Zeitalter bin.

 

 WARUM HAT ES FRÜHER FUNKTIONIERT UND JETZT NICHT MEHR

Wir leben in einem immer hektischer werdenden Alltag. Alles muss einfacher und unkomplizierter sein. Man sagt immer „früher war alles besser“ – aber ich bin der Meinung früher war alles schlechter. Viele Dinge verändern sich zum positiven und eine Mischung von alten Tugenden und Fortschritt von heute könnte uns ein absolut glückliches Leben bringen.

Aber woran liegt es jetzt, dass unsere Generation damit kämpft, den perfekten Partner zu finden?

 

1. Einfach und unkompliziert

Sobald es zu irgendeinem Konflikt kommt oder eine Beziehung nicht so easy ist wie man sie sich vorstellt, beginnt man

nachzudenken. Ist es das was ich will? Will ich eigentlich nicht was ganz anderes? Hat jemals wer gesagt, dass eine Beziehung zu führen ein Kindergeburtstag ist? Klar, es darf auf keinen Fall eine BELASTUNG sein, aber wo wäre der Reiz, wenn alles einfach wäre? Man muss wissen auf welche Dinge man sich einlässt, sei es auch das die Situation nicht einfach ist. Auch ich habe in meiner letzten Beziehung lange mit Dingen gerungen und mich am Ende trotzdem darauf eingelassen, die ich am Anfang ausgeschlossen habe.  Einfach und unkompliziert ist  es auch immer nur dann, wenn sich 2 finden, die sehr ähnlich sind. Wachsen tut man meiner Meinung allerdings nur an Dingen/Personen/Situationen, die anders sind. Und es ist halt immer die Frage: will ich’s einfach und so wie immer oder will ich mich weiterentwickeln – in diesem Fall beziehungstechnisch.

 

2. Daranarbeiten

„weil man ja eben so ist, wie man ist“ sollte man niemals versuchen jemanden zu ändern. Die Grundwerte oder Eigenschaften lernen wir aus Kindestagen und diese setzen wir dann auch in der Beziehung oft ein. Jedoch gibt es gewisse Dinge, die man von seinem Partner erwarten kann und sollte. Hier kann es zu Konflikten kommen, weil oft nicht mehr richtig kommuniziert wird. Was will wer? Und sind es Dinge die gar nichts mit der Persönlichkeit des

anderen zu tun haben? Anstatt zu reden zieht man einen Schlussstrich und wirft Dinge oft zu früh weg. Generationen davor wurde noch an Dingen gearbeitet. Mag der Grund auch die wirtschaftliche Abhängigkeit der Frau vom Mann gewesen sein, wurden die Missstände in einer Beziehung im Kauf genommen. Heutzutage beendete man das Zusammensein ohne Rücksicht auf Verluste.

 

3. Egoistisch und ICH-Bezogen

Mir scheint, als würde heutzutage jeder nur noch an sich denken. Ganz nach dem Motto: „Das sind meine Träume und Ziele und diese erreiche ich mit Dir oder ohne Dich.“ Ich bin der Meinung, dass es nichts Wichtigeres gibt als einen Partner im Rücken zu haben, der einen stärkt und in allen

Belangen unterstützt, was in den Generationen vor uns auch selbstverständlich war. Zusammen in die gleiche Richtung blickt. Eine Beziehung sollte ein

gegenseitiges Nehmen und Geben sein. Man sollte es schaffen können, eine ausgewogene Balance zwischen Beruf und Privatem zu schaffen. Und ich glaube, wenn man spürt und weiß, dass das der Partner für die Zukunft ist, wird man es schaffen.

If you want to go fast, go alone. If you want to go far, go together.

 

4. Abfallgesellschaft

Das Zeitalter der digitalen Medien gibt uns die Möglichkeit schnell jemanden Neuen kennenzulernen. Wir geben Dinge zu schnell auf ohne daran zu arbeiten und zu kämpfen, weil wir die Gewissheit haben, schnell und mühelos Ersatz organisieren zu können.

„Never give up on something that you can’t go a day without think about.“

 

OB ICH AN DIE GROSSE LIEBE GLAUBE?

Ich kann es euch mittlerweile einfach nicht mehr beantworten. Liebe kann man nicht erzwingen und nicht suchen. Hättet ihr mich vor einigen Jahren gefragt wie mein Leben verlaufen sollte, hätte ich seit letztem Jahr eine Ehefrau und das erste Kind wäre am Weg. Ich wäre der perfekte Ehemann und würde mit beiden Beinen fest im Leben stehen. Man weiß nicht welche Richtung das Leben einschlägt. Aber meine letzten Erfahrungen haben gezeigt, dass egal wie sehr man an etwas glaubt, es am Ende auch nicht das Richtige sein kann. Man sollte jeden Moment genießen, egal ob es jetzt die Frau fürs Leben ist oder nicht. Was am Ende passiert weiß niemand. Wie Mark Forster singen würde: „Egal was kommt, es wird gut, sowieso, Immer geht ne neue Tür auf, irgendwo. Auch wenn’s grad nicht so läuft, wie gewohnt. Egal, es wird gut, sowieso.“

#goforalpha – Philipp

2 Antworten auf „BE THE LOVE GENERATION – OR NOT?

  1. ich hab den beitrag zufällig auf insta gesehen – als jemand erwähnte, dass dies der beste beitrag seit langen ist, denn sie gelesen hatte u da musste ich ihn einfach lesen! u ich kann ihr nur zustimmen – du hast den beitrag echt sehr gut geschrieben – ich glaube eine beziehung heutzutage zu führen ist echt harte arbeit – besonders da wir in einem zeitalter leben wo jeder alles haben will u es immer mehr sein muss – man kriegt nicht genug.
    „Du willst in einer beziehung sein – ja aber trotzdem dein leben so führen als wärst du doch noch single… du willst beide Vorteile haben“ – man will auf nichts verzichten…
    Eine beziehung ist harte arbeit u wie du so schön schreibst man kann alles auch alleine erreichen aber zu zweit kommt man bestimmt viel weiter.
    Ich hoffe trotzdem, dass du noch an die große liebe glaubst auch wenn es manchmal nicht ganz so einfach ist 🙂
    Ich wünsche dir alles alles gute 🙂
    glg katrin

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    1. Hey katrin, sorry für die späte Antwort und danke für deine Nachricht.
      Ich höre jeden Tag von Mann und Frau die selben Porbleme in Beziehungen oder jemanden kennenzulernen. Was ich nicht vestehe: beide Geschlechte wollen das selbe aber es funktioniert nicht?
      Ich glaube an die große Liebe und bin sicher irgendwo da draußen wird sie auch sein.
      Schönen Mittwoch, Philipp

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