Alpha-Frau vs Alpha-Mann

Ich habe mich die letzten beiden Tage ziemlich viel mit Diversifikation beschäftigt und nachdem heute zufälligerweise “Woman Day” ist, hau ich mal paar Gedanken zum Thema “Unterpräsenz weiblicher Führungskräfte in Organisationen.” raus.  

FACT: 

Wusstet ihr, dass es bei den DAX 30 Unternehmen keinen einzigen weiblichen CEO gibt? (DAX steht für deutscher Aktienindex und ist auf die 30 größten und liquidesten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes bezogen.) Seit Jänner 2018 gilt in österreichischen Unternehmen, die entweder börsennotiert sind oder mind. 1000 Mitarbeiter haben, eine gesetzliche Frauenquote von 30 Prozent in Vorständen. Laut der Beratung EY (Ernst&Young) liegen die Unternehmen gerade bei einer Quote von 21,1%. Das heißt hier ist noch einiges zu tun. Was aber nicht bedeutet, dass Frauen damit in Geschäftsführerpositionen geholt werden.

STUDIE

Und zwar habe ich eine ganz interessante Studie von Frau Marion Büttgen und Christian Mai gelesen, die Führungseigenschaften von weiblichen und männlichen Führungskräften verglichen haben. 

Gerade im Vergleich des Stereotyps Führungskraft wird der weiblichen Belegschaft im Bezug auf den unternehmerischen Kontext unterstellt, dass diese nicht die nötige Persönlichkeitseigenschaften wie Dominanz, Kontrolle und Zuversicht, Durchsetzungsfähigkeit, sowie Unabhängigkeit und Selbstbewusstsein im Vergleich zum maskulinem Geschlecht besitzen.

Oft werden auch Eigenschaften, die bei Männern als positiv gesehen werden wie z.B. Streitsüchtig, bei Frauen negativ (zickig) befunden. 

DIE DUNKLE TRIADE

Führungskräfte haben nicht immer nur positive Eigenschaften, sondern besitzen auch negative. Dabei spricht man speziell von der dunklen Triade. Unter dem dunklen Dreiklang versteht man die Persönlichkeitsmerkmale Psychopathie, Machiavellismus und Narzissmus. (ENG: dark triad) Diese Merkmale werden eben auch oft unter dunklen Eigenschaften verstanden. 

Dabei hat die Untersuchung (Befragung von 300 weibliche und männliche Führungskräfte in deutschen Unternehmen) gezeigt, dass wenn Frauen in Führungspositionen sind, diese die selben dunklen Eigenschaften wie ihre männlichen Kollegen zeigen. Somit wandelt sich das Bild der typischen Frau hin zu dem aus der Biologie stammenden Bild des Alpha-Tieres. 

Was bedeutet das im Umkehrschluss? Wenn sich die Eigenschaften nun jetzt nicht wesentlich Unterscheiden, müssen die stereotypen Ansichten gegenüber Frauen in Führungspositionen hinterfragt bzw. angepasst werden. Und somit eignen sich die Persönlichkeiten von Frauen, die Führungspositionen anstreben, genauso wie Männer.

FAZIT

Es stellt sich mir nur die Frage: obwohl Frauen in ihrer Natur selten die gleichen Merkmale wie Männer aufweisen, warum sind die “schwarzen Eigenschaften” in Führungsposition gleich hoch ausgeprägt? Liegt das daran, dass sich Frauen an gewisse Situationen anpassen und sich diese Eigenschaft aneignen oder ist es nur möglich in Führungspositionen zu kommen, wenn man diese speziellen Persönlichkeitsmerkmale aufweist?

Ich finde es gut, dass es verpflichtend eine Frauenquote gibt. Jedoch bin ich der Meinung, dass eine Quote nicht zur Lösung für mehr Frauen in Führungspositionen beiträgt. Ich finde viel mehr sollte daran gearbeitet werden, die positiven und negativen Eigenschaften von Frau und Mann zu verschmelzen und das am Ende auch mal eine Frau am Chef-Sessel Platz nimmt.

Zu dem Thema habe ich eine spannenden Paneldiskussion gesehen mit dem Titel “Female Shift: Führen Frauen anders?”. dauert ca. 30 Minuten und lohnt sich auf jeden Fall anzusehen.

Was denkt ihr über das Thema? Würde mich freuen, wenn ihr mir eure Gedanken schreibt.

#goforalpha – Philipp

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